Elektroauto Geschichte, Umweltaspekte und Marktentwicklung
Wer hätte das gedacht? Elektroautos wurden nicht im 21. Jahrhundert erfunden und entwickelt. Tatsächlich wurde das erste Elektroauto bereits 1839 gebaut. Bis heute gelten Autos mit Verbrennungsmotor als Basis der Automobilgeschichte und diese Darstellung darf man ruhig als falsch bezeichnen. Lange bevor Autos mit Verbrennungsmotor die Straßen befuhren, waren schon Elektroautos unterwegs.
Ab etwa 1910 wurden Elektroautos von Verbrennungsmotoren verdrängt, denn man erkannte schnell, dass das Ankurbeln wesentlich aufwendiger als das Starten von Benzinern war. Auch die Reichweite von Benzinern überzeugte, die auch damals schon weit höher lag als die eines Elektroautos. Wirklich ernsthaft wurde erstmals in den 1990er Jahren wieder über Elektroautos nachgedacht, als die Ölkrise, ausgelöst durch den Golfkrieg, die Ölpreise in die Höhe trieb. Aber auch die zunehmende Umweltverschmutzung, vornehmlich in Großstädten bemerkbar, trieb die Entwicklung von Elektroautos voran. Doch man tat sich schwer und tut es bis heute.
Das erste, für längere Strecken geeignete Elektroauto wurde 2006 vorgestellt. Der Tesla Roadster hatte etwa 350km Reichweite und wurde ab 2008 offiziell verkauft. Nikola Tesla, der als Pionier in der Geschichte der Elektroautos gilt und zugleich auch Namensgeber des Cleantech-Unternehmens Tesla Motors Inc. ist, gelang es Elektromotoren mit Wechselstrom anzutreiben. Ein Meilenstein in der Geschichte und bis heute gilt das Unternehmen Tesla Motors Inc. als führend im Bereich Elektroautos.
Elektroautos- umweltfreundlich Autofahren ohne Wenn und Aber?
Spricht man über die Umweltaspekte von Elektroautos, wird vor allem derer geringer CO2-Ausstoss hervorgehoben. Hinzu kommt der Verkehrslärm, der mit Zunahme von Elektroautos deutlich gemindert werden kann. Es wird grüner auf den Straßen Deutschlands. Aber stimmt das wirklich so uneingeschränkt? Nein, natürlich nicht. Wäre ja auch fast zu schön, um wahr zu sein. Elektroautos werden zwar gerne als Heilsbringer angepriesen, doch schaut man einmal genau hin, offenbaren sich auch die Nachteile, bzw. offenbart sich die ganze Wahrheit.
Natürlich stößt ein E-Auto keine Abgase aus und produziert damit auch kein klimaschädliches CO2. Doch wer produziert den Strom? Und wie wird der Strom produziert? Wo und wie werden die Akkus für E-Autos produziert und wie können sie entsorgt werden? Hierzulande wird der überwiegende Teil des Stroms immer noch aus Kohle- und Gaskraftwerken gewonnen. Und so lange sich dies nicht ändert und der Strom aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird, sieht die Ökobilanz gar nicht so rosig aus.
Ähnlich verhält es sich leider mit den Akkus für Elektroautos. Schon die Herstellung des Akkus verbraucht ordentlich Energie. Außerdem muss der Akku während der Lebensdauer eines E-Autos mindestens einmal ausgetauscht werden. Das sind schon mindestens zwei Akkus pro Elektroauto, die alles andere als grün produziert werden. Über die Entsorgung der Akkus findet man leider nur wenig Informationen. Aber wen wundert das? Schließlich soll der Verkauf von E-Autos in Deutschland forciert werden.
Marktentwicklung von E-Autos in Deutschland- das große Jammern
Warum klappt es in vielen anderen Ländern und in Deutschland nicht? Ist der Deutsche wirklich so wenig ökobewusst? Schaut man sich die Marktentwicklung von E-Autos in Deutschland an, kann man diese nur als das große Jammern bezeichnen. Dabei werden doch Kaufprämien gewährt und Steuervergünstigungen gibt es auch. Was ist los in Deutschland? Das dürfte zum einen am überschaubaren Angebot liegen, denn die Zahl der Elektroautos hält sich noch arg in Grenzen. Das dürfte aber vor allem an der immer noch mangelnden Reichweite liegen, denn in den Urlaub fahren kann man mit einem Elektroauto nur schwer. Und da wären wir schon beim nächsten Punkt. Nicht nur die Modelle selbst sind überschaubar, auch die Ladestationen kann man noch mit einer Lupe suchen.
Und interessanterweise ist es mit der Einführung der Subventionen nur noch schlimmer geworden. Mit 4.000,- Euro wird der Kauf eines E-Autos bezuschusst. Von allen verkauften Autos in Deutschland, liegt der Anteil der Elektroautos bei gerade einmal 0,6%. Und das schon seit zwei Jahren.
Das scheint ein deutsches Problem zu sein, denn in Frankreich konnten Hersteller für Elektroautos ihren Verkauf um 55% steigern. In Schweden stiegt die Zahl der Zulassungen von E-Autos sogar um 73%. Allerdings zeigt sich Deutschland auch mit seinen Subventionen besonders knausrig. In Frankreich werden bis zu 10.000,- Euro gezahlt und in den USA sind die Steuervergünstigungen ähnlich hoch. In Deutschland sind es gerade einmal 4.000,- Euro Zuschuss und fünf Jahre Steuerfreiheit. Diese wurde von zehn Jahren auf fünf Jahre reduziert. Nimmt man den fehlenden Ausbau der Ladestationen dazu, boykottiert die Bundesregierung ihr eigenes Ziel bis zum Jahr 2020 rund eine Million E-Autos auf deutschen Straßen fahren zu sehen.
Die wichtigsten Kriterien zum Kauf eines Elektroautos
Entscheiden für den Kauf eines Elektroautos sind wohl in erster Linie der Preis und die Reichweite. Erhältlich sind mittlerweile vom Kleinwagen bis zum Oberklasse Stromer E-Autos in verschiedenen Preisklassen und mit unterschiedlichen Ausstattungsmerkmalen. Der Kunde hat die Wahl zwischen dem Kauf einer Batterie und der Miete der Batterie. Die Miete der Batterie hat durchaus ihre Vorteile. Lässt die Leistung des Akkus nach, erhalten Sie als Kunde kostenfrei eine neue Batterie. Dem gegenüber stehen mehrere tausend Euro Anschaffungskosten für den Kauf einer Batterie. Nachteilig ist, Sie sind an den Hersteller gebunden. Sie sollten sich die Kosten der Miete gegenüber dem Kauf genau ausrechnen. Die Kaufentscheidung wird auch über die Akkuleistung getroffen. Ein 24 kWh Akku ist selbstverständlich günstiger als ein 30 kWh Akku, hat aber dafür eine geringere Reichweite. Außerdem müssen die Kosten für die Ladetechnik berücksichtigt werden. Wenn Sie Ihr Elektroauto gerne zuhause aufladen möchten, müssen Sie dazu die richtige Infrastruktur schaffen.
Was lange währt, wird endlich gut!
Kann man nur hoffen, denn die aktuelle Lage lässt diesen Rückschluss nur sehr bedingt zu. Insgesamt stockt die Entwicklung von Elektroautos in Deutschland und die Regierung, die sich das Zahl von einer Million E-Autos bis 2020 gesetzt hat, scheint mal wieder planlos bis verfehlt vorzugehen. Informieren Sie sich vor dem Kauf genau und setzen Sie sich mit der Thematik sorgfältig auseinander. Weiterführend empfehlen wir Ihnen unsere Themen „Steuern und Förderprämien“, „Ausbau der Ladestationen“ und „Versicherungsvergleich für E-Autos“.